256 Mitglieder investieren über eine halbe Millionen Euro in Solarstrom-Projekt
Unsere Energiegenossenschaft: Investition in die Energiewende zahlt sich aus
Unsere Energiegenossenschaft: Investition in die Energiewende zahlt sich aus
Zufriedene Gesichter bei der zweiten Generalversammlung der Unnaer Energiegenossenschaft am 2. Mai in der Stadthalle Unna: Mit 2,55 Prozent rentieren sich die Einlagen der 256 Mitglieder. Soviel bietet keine Hausbank. Neben dem finanziellen Erfolg zählt das Ziel. Die Energiegenossenschaft investiert aktiv in die Energiewende und damit in Klima- und Umweltschutz. Über eine halbe Million Euro hat das Bündnis in Solarstrom-Anlagen angelegt. „Sehr gut gelaufen“, so fasste Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Rumphorst die vergangenen eineinhalb Jahre zusammen. Das bestätigten die Mitglieder, die den Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig entlasteten. Der Start war nicht einfach. Um gleich die erste Investition in eine Photovoltaik-Anlage auf einem Schulzentrum in Fürstenfeldbruck realisieren zu können, musste die Genossenschaft kurz vor den Sommerferien 2015 um Mitglieder werben. „Wir sind UNgewöhnlich“, erklärte Dr. Rumphorst: Während sich die meisten Energiegenossenschaften aus Menschen bzw. Firmen zusammensetzen, die sich vorher kannten, öffnete sich die Unnaer Initiative für alle Interessierten: „Ich finde es toll, dass so viele das Angebot angenommen haben, an der Energiewende teilzunehmen“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende. Unnaer Unternehmer, Familien, Politiker aber auch einfache Arbeiter und Angestellte, die eine seriöse Geldanlage suchen, engagieren sich in der Genossenschaft: „Wir bieten die Möglichkeit, schon ab 500 Euro dabei zu sein“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Schäpermeier, hauptberuflich Geschäftsführer der Unnaer Stadtwerke. Neben der Photovoltaik-Anlage in Bayern erntet die Genossenschaft mit einer Anlage auf dem Gebäude des Jobcenters am Unnaer Bahnhof Sonnenstrom. Dazu kam ein Solarpark auf der ehemaligen Abfalldeponie in Dortmund-Grevel, den die Genossen zur Hälfte finanzierten. Weitere Projekte in der Region zu realisieren, bleibt das große Ziel. Dabei gab und gibt es Hindernisse: Die Planung für einen Solarpark auf dem Gelände der einstigen Raketenstation in Holzwickede-Opherdicke scheiterten bisher am Einspruch des Regionalverbandes Ruhrgebiet. Die Genossenschaft lässt trotzdem nicht nach. Aktuell hat sie erstmal nicht in weitere Projekte investiert. Noch sind 140 Anteile für den Solarpark in Dortmund zu zeichnen. „Wir wollen erst alle Projekte ausschöpfen, bevor wir neue starten“, sagt Dr. Rumphorst. Eine Rendite von mindestens zwei Prozent sei auch künftig das Ziel, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Schäpermeier. Nach dem erfolgreichen Start sind die Genossenschaftsmitglieder sicher: Der Ertrag wird wie in 2016 höher ausfallen, das Klima freut sich jetzt schon. Kunden der Stadtwerke Unna haben übrigens einen weiteren Vorteil, wenn sie in die Genossenschaft einsteigen: 100 Kilowattstunden Ökostrom bekommt jeder Stromkunde, der auch Mitglied der Energiegenossenschaft ist, jährlich auf einem Energiesparbuch gutgeschrieben. Diese Stromgutschrift können die Kunden am Jahresende oder später einlösen.